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Bildgebende Diagnostik

Jede Erkrankung benötigt eine auf die Fragestellung exakt angepasste bildgebende Diagnostik. Nur mit der richtigen Methode, ob Röntgen oder Ultraschall, ob Computertomographie oder Magnetresonanztomographie, alle diese Methoden werden optimal auf die Fragestellung des jeweiligen Patienten eingesetzt. Die bildgebende Diagnostik ist auf allen Ebenen mit modernsten Geräten ausgestattet, teilweise in der Ausstattung sogar einzigartig in Deutschland. Von dieser Breite profitiert der Patient, denn selbst wenn die Fragestellung sich ändert, hat die Bildgebung eine modere Antwort parat. Diese Antworten sind die Basis für eine erfolgreiche Therapie. Durch die moderne Technik werden die Untersuchungszeiten auf ein notwendiges Minimum verkürzt.

 

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Leistungen und Spezialgebiete

Röntgendiagnostik (Projektionsradiographie)

Die klassische Röntgendiagnostik ist das bekannteste und mit Abstand am häufigsten eingesetzte bildgebende Verfahren bei Tieren. Das Verfahren ist als Screening-Methode bei vielen Erkrankungen nach wie vor unersetzbar. Es ist einfach durchzuführen und bietet schnell einen ersten Überblick bei vielen Erkrankungen. Bei einigen Erkrankungen ist es ausreichend, bei anderen Erkrankungen gibt die Röntgendiagnostik den entscheidenden Hinweis für die weiterführende Diagnostik oder eine initiale Notfalltherapie. Ganz allgemein kann man postulieren, dass die Röntgendiagnostik ihre Stärken bei Lufträumen (z.B. Lunge) und Knochenveränderungen hat.

Durchleuchtung (Fluoroskopie)

Während es sich bei der klassischen Röntgendiagnostik eine Momentaufnahme handelt, wird bei der Durchleuchtung eine Röntgenbild in Echtzeit dargestellt. Dass Verfahren bietet den Vorteil Bewegungsabläufe darzustellen, zum Beispiel bei Schluckstörungen oder unter Röntgenkontrolle Therapien durchzuführen. So können unter Durchleuchtung häufig im Röntgen sichtbare Fremdkörper mit einer Fasszange aus dem Magen entfernt werden, ohne dass der Bauch eröffnet werden muss. Auch die Injektion von Kontrastmitteln wird unter Durchleuchtung erheblich vereinfacht.

Ultraschall (Sonographie)

Im Gegenteil zur Röntgendiagnostik ist die Ultraschalldiagnostik vollkommen unschädlich für Patient und Mensch. Die Sonographie hat sich als ideale Ergänzung zur Röntgendiagnostik etabliert. Luft und Knochen sind die physikalischen Feinde der Sonographie, Flüssigkeiten und Weichteilegewebe (Leber, Milz, Nieren usw.) können jedoch in einer phantastischen Auflösung in Echtzeit dargestellt werden. Es ist schnell verfügbar, die Diagnostik kann im Normalfall am wachen Patienten durchgeführt werden und besitzt in der Hand eines erfahrenen Untersuchers eine hohe diagnostische Sicherheit.

Computertomographie

Basis für die Bildgewinnung bei der Computertomographie sind auch Röntgenstrahlen. Im Unterschied zu der klassischen Röntgendiagnostik (hier wird ein Summationsbild erzeugt, in dem ein dreidimensionales Objekt zweidimensional dargestellt wird) wird bei der CT der untersuchte Bereich virtuell in einzelne Scheiben, vergleichbar einer Salami, "geschnitten". Der Vorteil liegt bei einer extrem genauen überlagerungsfreien Darstellung. Je nach Fragestellung muss zur Verbesserung der Kontrastauflösung mit Kontrastmitteln gearbeitet werden. Generell hat die CT wie bei der Röntgendiagnostik ihre Vorteile bei Luft und Knochen. Nachteilig ist jedoch die notwendige Allgemeinanästhesie.

Magnetresonanztomographie

Magnetresonanztomographie oder auch Kernspintomographie basiert vereinfacht auf der Interaktion von Wasser und Magnetfeldern. Draus ergibt sich auch die Problematik der Darstellung von Knochen und Lunge, beides Gewebe mit wenig Wasseranteilen. Gewebe mit ausreichend Wasser lässt sich extrem gut darstellen. Dies gilt insbesondere für Veränderungen des Zentralen Nervensystems, aber auch für andere Veränderungen, die unter bestimmten Bedingungen sonographisch schlecht zu untersuchen sind. Zusätzlich hat die MRT den Vorteil, dass die Untersuchung computerunterstützt durchgeführt wird und somit die Untersucherabhängigkeit deutlich geringer ist. Auch hier ist zwingend eine Narkose des Tieres erforderlich.

Probengewinnung (Biopsie)

Um Veränderungen endgültig beurteilen zu können, müssen manchmal Gewebeproben gewonnen werden, die dann anschließend mikroskopisch untersucht werden. Hierbei soll einerseits der Patient so wenig wie möglich belastet werden, anderseits aber auch gesichert werden, dass die Probe aus dem veränderten Gewebe stammt. Meistens werden diese Gewebe minimalinvasiv unter Kontrolle der Bildgebung gewonnen. Häufig geschieht dieses mit einer knapp 1 mm dicken Nadel unter Ultraschallkontrolle, manchmal aber auch CT-Kontrolle, in Abhängigkeit von Ort und Art des Gewebes. Die sonographische Biopsieentnahme hat den Vorteil, dass die Position der Biopsienadel in Echtzeit kontrolliert werden kann und die Untersuchung an sich unschädlich ist

Kontrastmitteldiagnostik in der Durchleuchtung (Myelographie, Schluckpassagen, usw.)

Bestimmte Veränderungen können nur unter Verwendung von Kontrastmittel in der Radiologischen Diagnostik dargestellt werden. Dazu gehört zum Beispiel die Myelographie, eine Kontrastmitteldarstellung der Räume rund um das Rückenmark. Mit dieser Methoden können Veränderungen wie Bandscheibenvorfälle diagnostiziert werden.

Kontrastmittelsonographie (CEUS)

Durch den Einsatz von Ultraschallkontrastmitteln können Veränderungen im Weichteilgewebe (Leber, Milz, Niere. usw.) nicht nur wesentlich besser erkannt, sondern auch genauer klassifiziert werden. Im Idealfall sind dann Gewebeproben und die damit verbundene Narkose überflüssig.

HD/ED-Röntgen (auch Obergutachten)

Für die Zuchtzulassung müssen bei den meisten Rassen die Hüften und Ellbögen beurteilt werden. Jeder Zuchtverband hat zwar seinen eigenen Gutachter, die Röntgenbilder können jedoch auch an anderen Stellen angefertigt werden. Die Tiere müssen für die Erstellung in Narkose gelegt werden und in einer bestimmten Art und Weise gelagert werden. Die Klinik für Kleintiere besitzt hierbei eine jahrzehntelange Erfahrung und ist auch für die Erstellung von Bildern für ein Obergutachten zugelassen.

PKD Diagnostik

Vergleichbar mit der HD-Diagnostik müssen viele Katzen vor der Zuchtzulassung auf PKD untersucht werden. Bei PKD handelt es sich um eine dominante vererbte Erkrankung, die zur Bildung von Zysten (Flüssigkeitsgefüllte Hohlräume) in Nieren, Leber, Milz usw.) führt. Die Sonographie kann in der Regel am wachen Patienten durchgeführt werden. Die Klinik für Kleintiere ist als Untersuchungsstelle international anerkannt.

Ektope Ureteren (EU-Untersuchungen)

Für die Zuchtzulassung bei bestimmten Rassen ist eine Untersuchung auf falsch mündende Harnleiter (ektope Ureteren) erforderlich. Die Klinik für Kleintiere führt diese Untersuchungen durch und leitet die Bilder an die entsprechenden Gutachter weiter. Die Diagnostik wird in der Regel am wachen Patienten durchgeführt, manchmal ist es erforderlich, dass die Harnproduktion durch ein Medikament angeregt werden muss.

Shuntdiagnostik (Gefäßmissbildungen)

Gefäßmissbildungen, die zu einer Fehlversorgung der Leber führen, gehören zu den häufigsten angeborenen Missbildungen bei Hund und Katze. Die Klinik für Kleintiere ist eine der wenigen Kliniken, die sich auf die Diagnostik und Therapie dieser Erkrankungen spezialisiert haben. Insbesondere das Hand in Hand von Diagnostik und Therapie sowie der notwendigen Intensivmedizin führen in Kombination mit einer langjährigen Erfahrung zu einer optimalen Betreuung dieser Patienten.

Teleradiologie

Die Spezialisten der Abteilung Bildgebende Verfahren stehen sowohl Besitzern als auch Kollegen für Konsultationen zur Verfügung. Oft kann eine Diskussion unter Kollegen bei kritischen Fällen zu einem Lösungsansatz führen.

Forschungsschwerpunkte

Sonographie Kontrastmitteldiagnostik

Die Sonographie hat eine extrem hohe Sensitivität bei der Erkennung von Organveränderungen, aber eine nicht annähernd so gute Spezifität. Im Unterschied zu anderen Kontrastmitteluntersuchungen ist diese vollkommen unschädlich und basiert auf der Darstellung der Durchblutung von Veränderungen. Viele Erkrankungen können durch typische Durchblutungsmuster erkannt werden, ohne dass eine Biopsie (Gewebeprobe) notwendig ist.

Computertomographische Kontrastmitteldiagnostik

Die Computertomographie hat eine exzellente Ortsauflösung, aber je nach Untersuchungsbereich nur eine schlechte Kontrastauflösung. Insbesondere im Bauchraum sind Veränderungen der Organe ohne Kontrastmittel fast nicht zu erkennen. Der Einsatz der Kontrastmittel verbessert die Situation erheblich, Voraussetzung ist aber die richtige Konzentration und noch wichtiger der richtige Untersuchungszeitpunkt. Ziel unserer Forschung ist die Verbesserung der Untersuchungsprotokolle.

Bildgebung der Leber

Die Leber ist an vielen Erkrankungen direkt oder indirekt beteiligt. Insbesondere bei der sonographischen Diagnostik der Leber werden Veränderungen festgestellt, deren klinische Relevanz zumindest hinterfragt werden muss. Mit neuen Methoden, aber auch mit der Kombination verschiedener bildgebender Verfahren soll die Qualität der Diagnostik dieses wichtigen Organs verbessert werden. Dazu gehört unter anderem die Etablierung geeigneter Untersuchungsprotokolle in der Magnetresonanztomographie.

Volumennavigierte Probengewinnung

Auch wenn die bildgebende Diagnostik immer genauer wird, so ist es manchmal trotzdem notwendig, dass von verändertem Gewebe Proben genommen werden müssen. Dies ist notwendig um sicherzustellen, dass eine Veränderung keinen tumorösen Hintergrund, sondern einen entzündlichen Hintergrund hat. Auch bei tumorösen Veränderung ist es notwendig, die genaue Art des Tumors festzustellen, damit die Therapie ideal angepasst werden kann. Das Echtzeitverfahren Ultraschall bietet dazu perfekte Möglichkeiten. So ist es im Regelfall möglich, Veränderungen von 5 mm sicher zu punktieren. Durch Überlagerungen kommt es jedoch bei manchen Patienten zu Problemen. Diese sollen durch eine volumennavigierte Probengewinnung minimiert werden.

Bildfusion

Jedes Verfahren hat in der Bildgebung Stärken und Schwächen. So ist es bei der Magnetresonanztomographie nicht ideal möglich, einen gesunden Knochen darzustellen, wohingegen die Computertomographie wesentlich schlechter das Weichteilgewebe darstellt. Nicht selten ist es aber notwendig, beide Gewebearten zu interpretieren. Erleichtert wird dieses durch die Fusion der Bilder aus MRT und CT. Dieses Verfahren soll in den klinischen Alltag eingeführt werden.

Geriatrische Magnetresonaztomographie des Gehirns

Erkrankungen wie Alzheimer spielen beim Menschen eine zunehmende Rolle. Aber auch bei älteren Tieren gibt es altersabhängige Verhaltensänderungen, die von anderen Erkrankungen des Zentralen Nervensystems unterschieden werden müssen. Es wird untersucht, ob es wie beim Menschen typische Veränderungen auch bei unseren Patienten gibt.

Hochauflösende Schnelldiagnostik von Bandscheibenvorfällen im MRT

Patienten mit Bandscheibenvorfällen gehören zu den häufigsten Notfällen bei Hunden. Bei dieser Erkrankung ist eine schnelle und genaue Diagnostik erforderlich, damit der Insult möglichst schnell therapiert werden kann. Schon mit der Kontrastmittel-Computertomographie ist die Genauigkeit der Diagnostik dramatisch verbessert worden. Es wird überprüft, ob die Diagnostik ohne den Einsatz von Kontrastmitteln in der Magnetresonanztomographie noch einmal verbessert werden kann.

Besondere Ausstattung

Röntgen

Digitale höchstauflösende Röntgentechnik mit schneller WLAN-basierter Datenübertragung

Röntgendurchleuchtung

Hochgewindigkeitsdurchleuchtung mit auf den Patienten individuell abgestimmten Lagerungsmöglichkeiten

Ultraschall/Sonographie

Stationäre und mobile Ultraschalldiagnostik mit Kontrastmittelsonographie und Navigation zur exakten Probengewinnung

Computertomographie

Hochauflösender Computertomograph mit computergesteuerter Kontrastmittapplikation

Magnetresonanztomographie

Modernster Magnetresonanztomograph mit auf den Patienten optimal anpassbaren Untersuchungsprotokollen

Bildbearbeitung und -archiv

Bildnachbearbeitungsarbeitsplätze zur Verbesserung der Diagnostik und Archivierung mit Echtzeit 3D Rekonstruktion und Möglichkeit der Teleradiologie zur Befundbesprechung

Dr. Ingmar Kiefer

Leitung Bildgebende Diagnostik

Dr. Claudia Köhler

Oberärztin

Dr. Johanna Langguth

Tierärztin (in Elternzeit)

Sabrina Gamerad

Tierärztin

Sophie Ophey

Tierärztin

Alexandra Zelck

Tierärztin

Miriam Füßer

Tierärztin

Annika Proske

Auszubildende

Jana Lutz

Tierärztin

Ines Merseburger

Röntgenassistentin (MTRA)