Dienstag, 03. Oktober 2017
Bull Terrier in (Atem-) Not?
Fehlfunktion des Kehlkopfes beim [Miniature] Bull Terrier
In den letzten Jahren werden in der HNO-Abteilung unserer Klinik immer mehr Bull Terrier, ganz besonders Miniature Bull Terrier vorgestellt, die Atembeschwerden haben. Betroffene Hunde zeigen laute Atemgeräusche bis hin zu Erstickungsanfällen.
Ein gesunder Kehlkopf öffnet sich beim Einatmen.
Manche Bull Terrier zeigen bereits in sehr jungen Jahren starke Probleme, bei anderen Hunden ist die Symptomatik ein schleichender Krankheitsprozess. Wir sehen allerdings auch Tiere, die in einem sehr frühen Stadium eine für den Tierarzt sichtbare Funktionsstörung des Kehlkopfes haben, der Besitzer aber noch keine Atembeschwerden festgestellt hat.
Bei einer Endoskopie (Spiegelung des Kehlkopfes in Narkose) kann man deutliche Veränderung der Kehlkopfanatomie (zu kleiner Kehlkopf) und der Kehlkopffunktion (Kehlkopflähmung) sehen:
Der gelähmte Kehlkopf eines Miniature Bull Terriers kann sich nicht bewegen.
In diversen Internet-Foren und Gruppierungen wird dieses Thema diskutiert. Fragen nach Ursachen, Möglichkeiten der Früherkennung, Therapieoptionen und Konsequenzen für die Züchtung werden an uns Tierärzte gestellt.
Die Erkrankung kann bisher nicht durch einen Bluttest, sondern ausschließlich durch eine endoskopische Untersuchung nachgewiesen werden, allerdings gibt es bereits erste Bemühungen die genetischen Grundlagen dieser Erkrankung zu erforschen.
Wenn Sie Fragen hierzu haben, wenden Sie sich bitte an unsere Spezialistin, HNO-Tierärztin Kathleen Höhns.